Bilder des Kometen C/2013 A1 Siding Spring
Bilder des Kometen C/2013 A1 “Siding Spring”

Der Komet "Siding Spring", der aus der sogenannten Oortschen Wolke stammt, ist am Sonntag, 19. Oktober 2014, ganz dicht am Mars und dem Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) vorbeigerast. HiRISE hat bei der kleinsten Entfernung (138.000 KM) Bilder mit höchster Auflösung gemacht, ein Pixel auf dem Bild entspricht 138 Meter. Der Kern des Kometen wurde von Beobachtern, u.a. mit Hilfe von Teleskopen, im Modell mit etwa ein Kilometer Größe angegeben. Wie auch immer, die besten HiRISE-Bilder zeigen das hellste Merkmal des Schweifsterns mit nur etwa 2-3 Pixel Durchmesser, was auf eine Größe kleiner als 0,5 Kilometer für den Kern schließen lässt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Bilder eines Kometen mit derart langer Periode gemacht werden konnten ("Siding Spring" hat bisher geschätzt etwa 14 Milliarden Kilometer zurückgelegt). Die Oortsche Wolke, aus der der Komet stammt, ist eine gigantische Region am Rand unseres Sonnensystems, welche sich seit der Entstehung unseres Planetensystems nur wenig verändert hat.

Das zusammengesetzte Bild zeigt zwei der besten HiRISE-Bilder des Kometen. Oben sind Bilder mit vollem Dynamikbereich, sie zeigen den Kern und die hell-leuchtende Nebelhülle in der Nähe des Kerns. Unten sind Versionen, bei denen die schwächere, äußere Nebelhülle hell leuchtet und die innere Region sättigt.

Diese Bilder vom Zeitpunkt der größten Annäherung waren nur durch sehr präzises Ausrichten und Drehen des Mars Reconnaissance Orbiters möglich, vorgenommen von Technikern bei Lockheed Martin in Denver, die dazu Positionsberechnungen des Kometen von Technikern des Jet Propulsion Laboratory (JPL) verwendeten. HiRISE beschaffte bereits 12 Tage vor der größten Annäherung drei Bilder, als der Komet gerade einmal knapp oberhalb des Bildrauschens aufspürbar war. Diese frühen Bilder zeigten, dass sich der Komet nicht ganz an der vorausberechneten Position befand. Dieser neue Sichtwinkel auf den Kometen wurde dazu verwendet, die vorausberechnete Position des Kometen sowie die den genauen Zeitpunkt der größten Annäherung zu aktualisieren. Ohne diese Aktualisierung wäre der Komet auf den besten Bildern möglicherweise außerhalb des HiRISE-Bildbereichs gewesen.

Übersetzung: Thilo Martens

Bild: NASA/JPL/University of Arizona